Bei den Opfern handelt es sich nach Behördenangaben um Bauarbeiter lateinamerikanischer Herkunft, die mit Reparaturarbeiten an der Brücke beschäftigt waren. Das Containerschiff „Dali“ war nach ersten Erkenntnissen womöglich wegen eines Stromausfalls manövrierunfähig geworden.
Der Einsturz der mehr als 2,5 Kilometer langen vierspurigen Autobahnbrücke hat auch immense wirtschaftliche Auswirkungen, weil einer der bedeutendsten Seehäfen der Vereinigten Staaten temporär nicht nutzbar ist. Biden sagte am Freitag, dass ein Kanal, der zum Hafen führe, bis Ende Mai wieder komplett befahrbar sein solle. Die Brücke war 1977 nach fünfjähriger Bauzeit eröffnet worden, der Wiederaufbau soll deutlich schneller gehen.
Biden traf auch Angehörige der Opfer. Interessenvertretungen der Latinos in Baltimore verwiesen unterdessen auf die prekäre Situation, in der die Zuwanderer aus Honduras, Guatemala, El Salvador oder Mexiko häufig lebten und arbeiteten. „Der Einsturz der Key Bridge hat jeden Migranten, der täglich auf seinen gefährlichen Arbeitsplatz geht, bis ins Mark erschüttert“, sagte Gustavo Torres, Direktor der Hilfsorganisation CASA, laut „USA Today“. „Sie wissen, wie das ist, weil migrantische Arbeiter oft die Gefahren ihres Jobs herunterschlucken, damit ihre Familien Essen auf dem Tisch haben.“