Montag, 9. Oktober 2023

Bombenalarm am Landesgericht: Verdächtiger nach Pergine gebracht

Der Mann, der am 15. September eine mit Benzin gefüllte Sporttasche und mehrere hölzerne Anzündhilfen vor dem historischen Eingang zum Bozner Gerichtsgebäude platziert hat, ist ausgeforscht: Es handelt sich um einen bereits vorbestraften Mann, der als gefährlich gilt. Er wurde in die Einrichtung für die Vollstreckung von Sicherheitsmaßnahmen (REMS) in Pergine gebracht.

Sporttaschen, gefüllt mit Benzin, und eine Benzinlache vor dem Gerichtsgebäude.

Am frühen Morgen des vergangenen 15. September gab es am Gerichtsplatz einen Bombenalarm. Vor dem nicht mehr genutzten Holzportal des Justizpalastes waren 2 mit Klebeband verschlossene Taschen gefunden wurden, die stark nach Benzin rochen: eine Gürteltasche, ein Rucksack und 3 Strohfeuerzeuge, von denen eines teilweise geschwärzt war und neben dem sich eine große Benzinpfütze befand.

Polizeibeamte, Beamte der Spezialeinheit D.I.G.O.S., die Kriminalpolizei, ein Bombenentschärfungskommando und die Berufsfeuerwehr rückten an: Eine Tasche war mit einer brennbaren Flüssigkeit gefüllt, die andere enthielt eine mit Benzin getränkte Sporttasche, in der sich eine weiterer Behälter mit Kraftstoff befand.



Es war sofort klar, dass derjenige, der die Gegenstände platziert hatte, einen Brand legen wollte: Ein Teil des Gerichtsgebäudes wäre wohl sicher in Mitleidenschaft gezogen worden, denn eine erhebliche Menge Benzin war auch in das Gerichtsgebäude eingedrungen.

Da einer der am Tatort gefundenen Feueranzünder teilweise geschwärzt war, ist anzunehmen, dass der Täter ihn angezündet und in Richtung der Taschen geworfen hatte. Er war wohl nur zufällig ausgegangen.

Die Anzündhilfen, mit den Nummern 1 und 2 markiert.



Die Ermittlungen der D.I.G.O.S. führten schnell zur Identifizierung des Täters: Videoaufnahmen ermöglichten es, die Bewegungen des Mannes genau zu verfolgen. Darüber hinaus hatte ein Richter den Mann am Vortag der Tat in einer Bar nahe des Gerichtsplatzes gesehen.

So konnten die Bewegungen des Täters während des Nachmittags rekonstruiert sowie seine Kleidung im Detail überprüft werden, die sich als identisch mit derjenigen herausstellte, die er zur Tatzeit trug.

Es konnte auch festgestellt werden, dass er vor seiner Tat mehrmals an der Stelle gewesen war, an der er das Feuer legen wollte.

Der Verdächtige ist vorbestraft und gilt als gefährlich

Wie die Staatsanwaltschaft bestätigt, handelt es sich bei dem Verdächtigen um eine bekannte, vorbestrafte Person.

In Anbetracht der Schwere der begangenen Straftat und der erwiesenen sozialen Gefährlichkeit hat der Richter eine Sicherheitsmaßnahme mit der Auferlegung eines psychiatrischen Rehabilitationsprogramms verhängt. Die Vollstreckung erfolgte durch Mitarbeiter der D.I.G.O.S., die zusammen mit Mitarbeitern der Polizeistation Brixen den Betroffenen aufspürten, ihn von der Maßnahme in Kenntnis setzten und anschließend eine Hausdurchsuchung durchführten.

In der Wohnung wurde die zur Tatzeit benutzte Kleidung (Hose, Schuhe und Mütze) gefunden, außerdem die Reste der eigens für die Tat gekauften Feueranzünder, ein leerer Benzinkanister, der für den Transport von Benzin verwendet wurde und in dem sich noch Reste von Benzin befanden, ein unbenutzter blauer Müllsack und das Klebeband, das zum Verschließen der Benzinsäcke verwendet wurde.

Der Mann wurde in die Einrichtung REMS in Pergine gebracht.

stol

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