Im Laufe des gestrigen Abends sind die Einsatzkräfte gleich 2 Mal zu der betreffenden Adresse in Bozen gerufen worden. Ein Nachbar hatte bereits früher am Abend Alarm geschlagen. Bei Eintreffen der Streifen hatten beide Parteien den Vorfall heruntergespielt. Die Frau, die abstritt misshandelt worden zu sein, wollte keine Anzeige erstatten.
Bei einem zweiten Einsatz wurde der Mann schließlich verhaftet
Gegen 1 Uhr morgens wurde bei einem zweiten Notruf ebenfalls die Polizeidirektion verständigt. Die Situation hätte sich drastisch verschlimmert. Nach Eintreffen der Polizeibeamten betraten sie sofort das Haus und wurden Zeuge wie der Angreifer, der offensichtlich betrunken war, schlug so heftig auf die am Boden liegende junge Frau ein, dass sie eine große Kopfwunde erlitt.Der Mann, der sofort von den Polizeibeamten weggezerrt wurde, rastete aus, schrie und griff auch sie an. Inzwischen gelang es den Rettungsdiensten sich der Frau anzunehmen. Sie stellten fest, dass die junge Frau schwere Verletzungen erlitten hatte und in einem halbbewussten Zustand war. Sie musste wegen eines Kopftraumas und verschiedener Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Nach einer schwierigen Verhaftung wurde der Mann ins Gefängnis gebracht
Währenddessen versuchte der Angreifer, der alle anschrie und beschimpfte, sich aus dem Griff der Beamten zu befreien, indem er nach ihnen trat. Die Polizisten legten dem Mann Handschellen an. Bei dem Versuch den Verhafteten ins Auto zu verfrachten, kämpfte dieser weiter und trat gegen die Heckscheibe des Wagens, die mitsamt eines Teil der Karosserie zu Bruch ging. Infolge des brutalen Angriffs auf seine Partnerin und die Beamten brach sich der Angreifer die rechte Hand.Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde der Mann auf die Polizeiwache gebracht und in die Justizvollzugsanstalt eingeliefert.
In Anbetracht der Schwere der Tat und seiner zahlreichen Vorstrafen hat der Polizeipräsident der Provinz Bozen, Paolo Sartori, parallel zum Gerichtsverfahren eine persönliche Präventionsmaßnahme in Form einer Verwarnung gegen den Mann erlassen.
Gewaltschutz braucht uns alle!
„Die geschlechtsspezifische Gewalt stellt auch ein ernstes kulturelles Problem dar„, betonte Quästor Paolo Sartori. Die Staatspolizei sei ein wichtiger Knotenpunkt eines Netzwerks, dass sich mit spezifischen Projekten, für die Förderung einer Kultur der Gleichheit der Geschlechter, der Gleichberechtigung und der Achtung der Freiheit einsetze. Ziel sei es, das kulturelle Erbe von Diskriminierung zu beseitigen und Frauen zu helfen, sich zu wehren, um Hilfe zu bitten und erlittene Gewalt anzuprangern.Wenn Sie Opfer von Gewalt sind, rufen Sie Hilfe!
Die Notrufnummern bieten Hilfe: 112 oder 1522
Informationen zu geschützten Wohnungen und zu Frauenhäusern in Südtirol, welche der Frau und deren Kindern Schutz und Unterkunft anbieten, finden Sie auf der Webseite des Amtes für Kinder- und Jugendschutz und soziale Inklusion.