Diese Erkenntnis hat mir kürzlich die Lektüre eines herausragenden Buches gebracht, das ich Ihnen wärmstens empfehlen möchte: „Factfulness: Wie wir lernen, die Welt so zu sehen, wie sie wirklich ist“ (2019) von Hans Rosling erschienen im Ullstein Verlag ist ein Werk, das die oft düstere Perspektive auf die Welt in Frage stellt und mit einer optimistischen – und vor allem auf Daten basierten - Sichtweise kontert.
Der renommierte schwedische Arzt und Professor nutzt Daten und Statistik, um Vorurteile, Mythen und Missverständnisse über globale Entwicklungen zu widerlegen. Er zeigt auf, warum die Welt in vielerlei Hinsicht besser ist, als die große Mehrheit der Menschen glaubt.
Was denken Sie: In den letzten 20 Jahren hat sich der Anteil der in extremer Armut lebenden Weltbevölkerung… a) nahezu verdoppelt b) nur unwesentlich verändert c) mehr als halbiert? Richtig ist Antwort c. Seit Anfang der 2000er Jahre ist der Anteil der Weltbevölkerung, der in extremer Armut lebt, von 29 auf 9 Prozent gesunken. Sie lagen falsch? Dann sind Sie in guter Gesellschaft. Mehr als 90 Prozent der Menschen aus aller Welt, denen Rosling diese und viele andere ähnliche Fragen gestellt hat, gaben eine falsche Antwort. Nobelpreisträger, Konzernchefs, Politiker, Studenten, Ärzte – ganz egal welche Gruppe Rosling befragte, sie alle hatten ein völlig falsches Bild von der Welt. Das wollte er mit seinem Buch ändern.
Sein Werk steckt voller positiver Überraschungen. Es ist eine Einladung unsere oft veralteten und auf Gefühlen basierenden Meinungen über Bord zu werfen und der Realität ins Auge zu blicken. Rosling unterstreicht immer wieder: Nur wer die Fakten kennt und ein realistisches Bild der Welt hat, kann gute Entscheidungen treffen – überlegt, rational und mit kühlem Kopf. Gerade in turbulenten Zeiten, wie wir sie derzeit durchleben, ist Factfulness genau das, was wir brauchen, um nicht zu verzagen.
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