„Dieser Betrag reicht auch völlig aus, um die täglichen Einkäufe zu erledigen“, sagte er. „Natürlich darf die Geheimzahl nicht irgendwo auf einem Zettel notiert sein, der in der Geldtasche zu finden ist. Denn oftmals werden Senioren von Kriminellen abgelenkt, um ihnen die Geldtasche zu stehlen.“
Er betonte auch, dass es riskant sei, daheim größere Geldsummen zu horten. „Wenn eingebrochen wird, ist womöglich das gesamte Ersparte weg“, gab der erfahrene Polizeichef zu bedenken. „Und wenn jemand Schmuck besitzt, sollte er ihn in einem Schließfach deponieren.“
Zudem forderte er die Senioren dazu auf, „keine fremden Menschen in ihre Wohnung einzulassen oder in Gebäuden mit mehreren Wohneinheiten nicht einfach die Haupttür zu öffnen, wenn geläutet wird, ohne zu wissen, wer davor steht“. Das gelte auch für Paketdienste.
In gute Fenster investieren
„Auch Fremden, die Senioren anbieten, die Einkaufstaschen zu tragen, bitte kein Vertrauen schenken“, meinte Oberleutnant Karnutsch. „Mein Rat ist, solche Angebote für Tragehilfen einfach freundlich abzulehnen.“Das Hauptproblem sei, dass Senioren, sobald sie jemand beim Namen nenne, zu gutgläubig seien. „Den Namen haben die Kriminellen irgendwo gehört oder vom Schild an der Wohnungsklingel abgelesen“, sagte er.
Der Ortspolizei-Kommandant warnte auch davor, im Außenbereich eines Hauses beispielsweise Leitern, Staffeleien und Müllkübel herumstehen zu lassen. „Einbrecher nutzen sie als Hilfe zum Einsteigen“, berichtete er.
Auffälligkeiten schnell melden
„Und wenn ein Gebäude saniert oder neu gebaut wird, sollte man in erster Linie in einbruchssichere Fenster investieren. Einbrecher kommen durch ein Fenster und nicht durch die Haustür, wie viele glauben. Deshalb sollten Fenster möglichst geschlossen bleiben.“ Und erfahrungsgemäß komme ein Einbrecher nicht in der Nacht, sondern am späten Nachmittag und abends.Bei dem Treffen erklärte Karnutsch den interessierten Senioren auch den Notruf 112. „Schon Auffälligkeiten sollen gemeldet werden, nicht direkt der Ortspolizei oder den Carabinieri, sondern über den Notruf 112. Besser ist es, einmal zu oft als einmal zu wenig, den Notruf zu wählen“, sagte er. „Wir bekommen von Senioren immer wieder gute Hinweise.“
Zudem stellte der Polizeichef klar, dass die Ortspolizei regelmäßig auf Streife sei, um lichtscheues Gesindel zu verschrecken und im Notfall schnell zur Stelle zu sein. „Wir unternehmen keine Spazierfahrten“, betonte er.
„Ich danke dem Seniorentreff für die Initiative zu diesem Treffen“, betonte Jürgen Zöggeler, der für Lanas Ortspolizei zuständige Gemeinderat mit Sonderfunktion, am Rande der Veranstaltung. „Unsere Ortspolizei kann helfen, unnötige Situationen zu verhindern, indem sie nützliche Ratschläge gibt.“