Der Verein Antigone fordere, dass sich Medien und die Presse vermehrt mit Gefängnissen und deren Problemen auseinandersetzt, damit Menschenrechte in den Mittelpunkt gestellt werden. Denn „in der Einsamkeit und im Schweigen ereignen sich die Tragödien am ehesten“. Gonnella betont, dass jeder Suizid sicherlich eine individuelle Tat, die nicht verallgemeinert werden darf. Wenn aber Zahlen so hoch sind, dann müsse nach Ursachen im System gesucht werden.
Es müssten Brücken zur Außenwelt geschaffen werden. Telefonanrufe, Videoanrufe, die heute nur in geringem Umfang erlaubt sind, müssten vervielfacht werden. Denn ein Telefonat mit einem geliebten Menschen kann in einem Moment der Verzweiflung ein Leben retten. Das Personal müsse als „Vorposten der Menschlichkeit“ belohnt werden. Auch kulturelle, erzieherische, sportliche und theatralische Aktivitäten, die heute zurückgefahren werden, sollten stark erhöht werden.
Deshalb fordere der Verein Antigone das Parlament auf, einen öffentlichen Raum zur Auseinandersetzung mit Todesfällen durch Selbstmord in den Gefängnissen zu schaffen.