Mittwoch, 19. Juni 2024

Gefangen im eigenen Schweigen

Im Pustertal entsteht eine Selbsthilfegruppe für „Selektiven Mutismus“ bei Kindern und Jugendlichen. Eltern und Betroffene finden dort Hilfe und können ihre Erfahrungen austauschen. Weitere Interessierte sind eingeladen sich zu melden.

Die Selbsthilfegruppe freut sich über weitere Interessierte und lädt alle ein, sich anzuschließen. - Foto: © Dachverband für Soziales und Gesundheit

Stellen Sie sich vor Sie möchten sprechen, doch die Worte kommen einfach nicht über Ihre Lippen. So fühlen sich Menschen, die unter selektivem Mutismus leiden. Dies ist eine Angststörung, bei der Betroffene in bestimmten Situationen nicht sprechen können, obwohl sie körperlich dazu in der Lage sind. Betroffen sind meist Kinder oder Jugendliche.

„Ein Kind mit selektivem Mutismus entscheidet sich nicht aktiv, gegenüber anderen Menschen nichts zu sagen, es kann einfach nicht. Bestimmte Situationen, Orte oder Menschen verschlagen den Betroffenen die Sprache. Die Gründe dafür sind vielfältig und können von sozialer Angst bis hin zu Kommunikationsschwierigkeiten reichen“, erklärt der Dachverband für Soziales und Gesundheit in einer Aussendung.

Im Pustertal entsteht nun eine Selbsthilfegruppe für Eltern, Angehörige und betroffene Kinder und Jugendliche. Die Gruppe möchte ein geschützter Raum sein, in dem sich Menschen mit ähnlichen Herausforderungen begegnen können. Ziel ist es, gemeinsam Erfahrungen auszutauschen, sich zu unterstützen und gemeinsam Wege aus dem Schweigen zu finden.

„Die Selbsthilfegruppe freut sich über weitere Interessierte und lädt alle ein, sich anzuschließen“, betont der Dachverband. Weitere Informationen gibt es telefonisch unter 0471 1888110 oder per E-Mail an selbsthilfe@dsg.bz.it.

stol

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