Die anhaltenden kühlen Temperaturen kommen einfach etwas zu früh – zumindest was die staatlichen Bestimmungen zu den Heizperioden betrifft. Per Dekret werden nämlich fein säuberlich Bedingungen und Zonen aufgeschlüsselt, zu welchem Zeitpunkt die Heizanlagen in Betrieb genommen werden dürfen. Aus ökologischer Sicht durchaus sinnvolle Bestimmungen. In Südtirol kommen hierbei die beiden Klimazonen „E“ und „F“ zum Tragen. Während für es für Gemeinden in der Zone „F“ keinerlei Beschränkung gibt, müssen sich Gemeinden, welche unter die Zone „E“ fallen, an die vorgegebenen Heizfristen halten. „Davon sind Bozen und Meran betroffen sowie etwa 20 weitere Gemeinden, die sich in der Talsohle des Etschtals befinden“, weiß Andreas Schatzer vom Südtiroler Gemeindeverband.
Stress und Ärger
Der Knackpunkt: Für heuer wurde das Zeitfenster der Heizperiode in besagter Zone E vom 15. Oktober bis 15. April festgelegt. Angesichts der anhaltenden tiefen Temperaturen, die in den frühen Morgenstunden in Richtung Nullgradgrenze tendieren, haben die Bürgermeister Renzo Caramaschi (Bozen) und Dario Dal Medico (Meran) per Verordnung die vorzeitige Inbetriebnahme der Heizanlagen in den Gebäuden ihres Gemeindegebietes erlaubt (STOL hat berichtet).Durch die „außerordentlichen Witterungsverhältnisse“ sind sie dazu allemal befugt. Demzufolge darf in Bozen und in Meran für maximal 7 Stunden täglich geheizt werden.
So weit, so kuschelig– würde man meinen. Nun sorgen in Mehrfamilienhäusern in aller Regel Heizungstechniker für die korrekte Inbetriebnahme der Heizanlage – und diese konnten sich gestern freilich nicht überall zugleich darum kümmern. Außerdem steht der Sonntag vor der Tür. Dem Vernehmen nach sorgte das vielerorts für Stress und Ärger, viele Bürger müssen das Wochenende und die kommenden Tage in kalten Wohnungen verbringen. Da dürfte die erste heiße Bettflasche der Saison wohl nur ein schwacher Trost sein.