Zahlreiche Ortschaften auf dem Landweg nur mehr erschwert oder nicht erreichbar
Zahlreiche Verkehrswege waren blockiert oder gesperrt. Mit den anhaltenden Niederschlägen „kommt es jetzt schon und wird es weiter zu massiven Überflutungen im ganzen Land kommen“, sagte Pernkopf: „Vermeiden Sie unnötige Fahrten und Wege! Damit gefährden Sie sich und möglicherweise auch die Einsatzkräfte.“Durch die extrem intensiven Niederschläge seien in den vergangenen Stunden speziell im ländlichen Bereich durch Hang- und Oberflächenwässer gefährliche Bereiche entstanden, hieß es vonseiten des Landes. Vor allem im Zentralraum (Bezirke Melk, St. Pölten, Tulln) sind zahlreiche Straßen aufgrund der Überflutungen unpassierbar.
„Diese überschwemmten Bereiche sind für Autofahrer in der Dunkelheit schwer erkennbar und gefährlich. Weiters ist davon auszugehen, dass zahlreiche Ortschaften in den nächsten Stunden auf dem Landweg nur mehr erschwert oder nicht mehr erreichbar sein werden“, hieß es vonseiten des Landes.
Über Nacht 4490 Feuerwehreinsätze
Über Nacht waren in Niederösterreich 1159 Feuerwehren mit 2168 Fahrzeugen bei 4490 Einsätzen gefordert. Die Lage in den Bezirken St. Pölten und Tulln spitze sich zu, zum Teil gebe es Evakuierungen, berichtete Klaus Stebal, Sprecher des Landeskommandos. Die Situation am Kamp sei „sehr angespannt“.Im Bezirk St. Pölten wurde in den Gemeinden Hofstetten, Gablitz, Pyhra, Perersdorf, Haunoldstein, Wilhelmsburg, Purkersdorf und Tullnerbach die Zivilschutzwarnung ausgelöst, in Böheimkirchen, Markersdorf-Haindorf und Kapelln Zivilschutzalarm. Der Anzbach, Wienfluss, Gablitzbach, Michelbach, Nadelbach und die Perschling seien bereits über die Ufer getreten, informierte das Bezirkskommando.
Feuerwehren vorrangig mit Menschenrettungen aus Gebäuden oder Fahrzeugen befasst
„Die Feuerwehren sind vorrangig mit Menschenrettungen aus Gebäuden oder Fahrzeugen befasst“, u.a. auch mit Booten bzw. Zillen, hieß es. Zudem kam es zu Stromausfällen. In mehreren Häusern waren Bewohner eingeschlossen. In Markersdorf wurden 4 Personen aus einem Gebäude gerettet.In Pielachberg, einem Teil von Melk, wurde ebenfalls Zivilschutzalarm ausgelöst. „Es droht die Pielach in die Siedlung zu laufen“, teilte die Stadtgemeinde am Sonntag in den frühen Morgenstunden mit. Anrainer in 3 Straßen wurden ersucht, ihre Häuser und Wohnungen zu verlassen. Ein Notquartier wurde in der Mittelschule eingerichtet.
Aufgrund von plötzlich stark steigendem Wasser eines Baches wurden laut FFW Melk 5 Personen und ein Hund aus zwei Einfamilienhäusern gerettet, zwei Bewohner davon wurden durch die Wasserrettung St. Pölten mit einem Schlauchboot in Sicherheit gebracht.