Es war höchste Zeit, die Sanierung des alten Bozner Krankenhauses durchzuführen. „Die Strukturen waren einfach nicht mehr zeitgemäß. Teilweise gab es noch Zimmer mit 4 Betten und ohne eigene Nasszelle“, berichtete Landesrat Messner. Die Bettentürme sollen zukünftig sowohl dem Personal als auch den Patienten ein gutes Umfeld bieten. Welche Abteilungen genau in den Westturm kommen werden, der 2026 fertig gebaut sein wird, muss noch definiert werden.
Die Arbeiten am Westturm des alten Krankenhauses laufen auf Hochtouren. Nachdem die neue Klinik am Bozner Krankenhaus im Vorjahr eröffnet wurde, begannen im Juni 2023 die Installationen für die neue Baustelle. Der Westturm wird voraussichtlich im Sommer 2025, spätestens aber im Februar 2026 fertig sein. „Anschließend beginnen die Arbeiten am blauen Bettenturm“, erklärte Domenico Cramarossa, der Direktor des Amtes für Neubauten. Diese sollen schließlich im Jahr 2029 abgeschlossen sein (siehe Grafik).
Nach dem Bauende wird es in den beiden Bettentürmen insgesamt 120 Zimmer und 250 Betten geben. Es wird sowohl Einzelzimmer für spezielle Patienten als auch Zimmer mit 2 Betten geben. Jedes Zimmer verfügt zudem über ein eigenes Bad. Eine weitere Neuerung ist die Vergrößerung der Zimmer im neuen Trakt. Dazu wurde die Fassade um 80 Zentimeter nach außen verschoben. Außerdem wichen die einzelnen Fenster der Zimmer einer durchgehenden Fensterfassade, die für eine helle, lichtdurchflutete Atmosphäre in den Zimmern sorgt. Mithilfe einer durchdachten Beschattung kann der Sonnen- und Lichteinfall geregelt werden.
Auf die Nachfrage, wie es mit der Personalsituation im Bozner Krankenhaus aussieht, sagte Messner: „Wir haben Personal, aber wir brauchen mehr. Es ist alles komplexer geworden.“ Derzeit befinden sich 200 Fachärzte in der Ausbildung, außerdem beginnt bald ein neues Medizinstudium und auch eine Ausbildung für die Allgemeinmediziner gibt es. „Wir setzen alles daran, nicht nur eine leere Station zu bauen“, gab sich Messner kämpferisch.
Die Gesamtkosten der Sanierungsarbeiten an den beiden Bettentürmen belaufen sich auf rund 134 Millionen Euro. 4 Prozent der Summe (5,36 Millionen Euro) wird über den Nationalen Aufbau- und Resilienzplan (PNRR) sowie 8 Prozent (10,72 Mio. Euro) über den „Piano nazionale complementare“ (PNC) finanziert. Den Hauptanteil der Finanzierung trägt das Land Südtirol mit 88 Prozent der Kosten (117,92 Mio. Euro).
