Im Veitsdom auf der Prager Burg fand ein zentraler Trauergottesdienst statt, an dem auch Präsident Petr Pavel teilnahm. Für jedes Opfer wurde eine Rose zum Altar gebracht. „Wir versuchen alle, ein Paradies auf Erden zu errichten, aber die Realität des Lebens zeigt uns, dass das Böse existiert“, sagte der Prager Erzbischof Jan Graubner. Er forderte zudem Konsequenzen: „Wir stellen eine Zunahme der Depressionen und Suizide bei Kindern und jungen Menschen fest, aber wir reden nur davon, die Zahl der Psychiater zu erhöhen.“
Vor den Universitätsgebäuden in Prag legten Menschen weiter Blumen nieder und zündeten Kerzen an. Derweil wurden die ersten Namen der Todesopfer bekannt gegeben, darunter den der Leiterin des Instituts für Musikwissenschaft der Karls-Universität, Lenka Hlavkova. Die Zeitung „Lidove noviny“ machte den Tod einer Mitarbeiterin öffentlich, die an der Universität Gebärdensprache studierte.
Aus vielen Teilen der Welt trafen Bekundungen des Mitgefühls ein. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb bei X (vormals Twitter): „Europa steht in dieser schwierigen Zeit bei euch.“ In der Vergangenheit war Staatstrauer unter anderem 2011 nach dem Tod des früheren tschechoslowakischen und tschechischen Präsidenten Vaclav Havel ausgerufen worden.