Mittwoch, 8. November 2023

Nach Zugunglück: Die Ärzte enthalten sich der Prognose

Schwerst verletzt sind die beiden Männer, die am Dienstagabend in Bozen von einem Frecciarossa-Zug gestreift worden sind: Ärzte und Pfleger der Intensivstation des örtlichen Krankenhauses kümmern sich um sie. Eine Prognose kann derzeit aber niemand abgeben.

Schwerste Verletzungen haben die beiden jungen Männer aus Nordafrika erlitten, die gestern Abend ein Zug gestreift hat. - Video: stol

Das Entsetzen über den Vorfall ist groß. Wie es zu dem Unfall gekommen ist, was die beiden Männer auf den Gleisen taten und wo genau ihr Nachtlager sich befand, ist Gegenstand der Untersuchungen.

Die beiden etwa 30 Jahre alten Männer nordafrikanischer Herkunft hatten wohl versucht, den mit relativ geringer Geschwindigkeit fahrenden Frecciarossa-Zug aus Rom zu überholen, der gerade in den Bahnhof einfuhr. Sie wollten wohl die Gleise überqueren – doch dies misslang: Die beiden wurden vom Zug gestreift und erlitten schwere Verletzungen. Lebensgefahr soll allerdings nicht bestehen.

Es war kurz nach 21 Uhr am Dienstag, der Frecciarossa-Zug aus Rom war mit relativ geringer Geschwindigkeit unterwegs, mitten im Wohngebiet, auf der Westseite des ehemaligen Alimarktes, das heute ein Aufnahmezentrum für Migranten ist. Der Haupteingang des Bozner Friedhofs liegt gegenüber.

Foto: © DLife

Zugpersonal alarmierte die Rettung

Die 2 jungen Männer, die vermutlich aus Marokko stammen, wurden zwar nicht überfahren, aber die Wucht des Zugs traf sie. Nach ersten Rekonstruktionen bemerkte das Zugpersonal den Zusammenstoß und alarmierte die Rettungsdienste. Mit einem Großaufgebot an Fahrzeugen waren das Weiße Kreuz, das Rote Kreuz, Notärzte und die Polizei zur Stelle.

Foto: © DLife



Die beiden Verunglückten wurden noch an den Gleisen erstversorgt. Es war gleich klar, dass ihr Zustand ernst ist. Einer der beiden musste noch vor Ort intubiert werden. Nachdem sie stabilisiert waren, wurden sie auf schnellstem Weg ins Bozner Krankenhaus gebracht.

Bewohner des Ex-Alimarket werden Zeugen des Einsatzes

Auch auf dem ehemaligen Alimarket-Gelände versammelte sich gestern Abend eine große Menschenmenge, zumeist Bewohner des Aufnahmezentrums, die sich teils vor den Toren, teils auf der Straße drängten. Diese berichteten, dass die beiden Verletzten nicht im Ex-Alimarket wohnten, sondern auf der Westseite des Dammes in einem Unterschlupf schliefen.

stol

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