Der Verdacht lag nahe: Kriminelle hatten so genannte „Jammer“ verwendet. Mit solchen Störsendern unterdrücken sie das Schließsignal der Fernbedienung und warten – meist auf Parkplätzen –, bis der Autobesitzer außer Sichtweite ist. Das unverschlossene Auto können die Diebe auf diese Weise ungestört ausräumen.
Von einer Raststätte zur nächsten
Nach einer Meldung über einen solchen Diebstahl an der Raststätte „Garda Ost“ (Provinz Verona) alarmierte die Autobahnleitzentrale von Trient vor wenigen Tagen alle entlang der Autobahn A22 diensthabenden Streifen: Ein grauer Opel Mokka war als verdächtiges Fahrzeug ins Visier der Ermittler geraten.An der Raststätte „Paganella Ost“ nördlich von Trient entdeckte eine Streife prompt ein Fahrzeug mit offenen Türen und den grauen Opel Mokka, der in nördlicher Richtung davonfuhr. Tatsächlich war aus dem offenen Auto gerade wieder gestohlen worden. So nahmen die Beamten die Verfolgung auf. An der Raststätte „Laimburg Ost“ konnten sie es bereits aufspüren – ungeniert waren die beiden Insassen gerade bei ihrem nächsten krummen Ding: Wieder wollten sie aus einem parkenden Auto stehlen.
Flucht durch die Apfelwiesen und über die Autobahn
Als sie auf die Polizeibeamten aufmerksam wurden, flüchteten die beiden – der eine zu Fuß in Richtung der nahegelegenen Apfelplantagen, der andere mit einem Auto in Richtung Bozen. Beide kamen nicht weit: Für sie klickten die Handschellen.Die Männer hatten ihre Tagesausbeute bei sich: An 3 Raststätten in den Provinzen Verona und Trient sowie in Südtirol hatten sie Gegenstände im Gesamtwert von 7000 Euro in die Hände bekommen, darunter Laptops, Taschen und Rucksäcke.
Das Diebesgut konnte noch am selben Tag an ihre Besitzer zurückgegeben wurden. Bei den festgenommenen Männern wurden außerdem ein voll funktionsfähiges Störsendergerät und ein tragbares POS-Gerät gefunden und beschlagnahmt, das in der Lage ist, die soeben von den Autofahrern gestohlenen Kredit- und Bankomatkarten auszulesen und sie mit Abhebungen oder Einkäufen zu belasten, die nie getätigt wurden. Das Geld floss direkt auf ein bei einem südamerikanischen Kreditinstitut eröffnetes Konto.
Die beiden Festgenommenen werden sich wegen Verschwörung zu schwerem und fortgesetztem Diebstahl verantworten müssen. Gegen einen der beiden hat der Quästor außerdem eine Ausweisungsverfügung erlassen, da er sich illegal im Staatsgebiet aufhielt.
„Die Ermittlungen über die Verantwortlichkeit der beiden Peruaner aus dem Raum Mailand im Zusammenhang mit anderen Diebstählen, die mit demselben Modus Operandi entlang der Autobahn A22 begangen wurden, dauern an“, teilt die Quästur mit.