Mit “Navy Blue“ ist ihr ein großer Wurf gelungen, wie Tanz-Expertin Veronika Riz bestätigt: „Ich habe das Stück in London gesehen und war hellauf begeistert. Navy Blue ist eine unglaublich spannende Tanz-Performance mit 12 technisch hochqualifizierten Tänzern, einer unglaublichen Ästhetik und Poesie und auch mit politischem Hintergrund. Kurz: Ein Stück, das unter die Haut geht.“
Mit großer Wucht katapultierte sich Oona Doherty mit ihren energiegeladenen und mehrfach ausgezeichneten Arbeiten über Identität, Klasse und Gender an den Himmel der Tanzwelt. NAVY BLUE war Dohertys erste Arbeit für die große Bühne, eine düstere Choreografie für 12, in ganz Europa gecasteten Tänzern und Tänzerinnen. Ausgehend von Sergei Rachmaninows Klavierkonzert Nr. 2, in dem er seine Depression und ihre Überwindung verarbeitete, überträgt Doherty das klassische Ideal von Krise und Erlösung in die Gegenwart: Den Gleichklang des klassischen Balletts durchzieht sie mit einem existenziellen Grauen, das erst im Moment der Wiedergeburt, durch den Versuch der Freiheit und die Hoffnung auf eine neue Zukunft abgelöst wird.
Ihr Stil ist wütend und trotzig bis an die körperliche Schmerzgrenze, aber immer auch empfindsam und zärtlich, selbstbewusst und auf der Suche nach meditativer Heilung. So ist NAVY BLUE in all seiner Abgründigkeit auch ein Appell an die Schönheit des Lebens und an gesellschaftlichen Wandel.