Zu seinem Repertoire gehörten die großen Klavierwerke der Klassik, aber auch viel zeitgenössische Musik.
Durchbruch mit 18
Den Durchbruch hatte der Architektensohn schon mit 18 Jahren geschafft, als er 1960 in Warschau den begehrten Chopin-Wettbewerb gewann. Der damalige Leiter der Jury, die Klavier-Legende Arthur Rubinstein, lobte: „Dieser Junge spielt besser Klavier als jeder von uns.“Weiteren Schliff holte er sich bei Arturo Benedetti Michelangeli, einem anderen Großmeister. Auf diesem Grundstein baute der Mailänder eine Weltkarriere auf.
Unsentimental und intensiv
Kritiker beschrieben seinen Stil als unsentimental und intensiv, perfekt und einzigartig, formklar und brillant. Klavierkonzerte, Sonaten und Balladen, von Frédéric Chopin, Franz Schubert und Ludwig van Beethoven, solo oder im Orchester - dies war die eine Seite Pollinis.Über die Jahrzehnte weitete er sein Programm aber auch aufs Zeitgenössische aus: Luigi Nono, Karlheinz Stockhausen oder Pierre Boulez.
1976 zum „besten Pianisten der Welt“ gekürt
Pollini spielte auch in Sportzentren und Fabrikhallen. 1976 wurde er in einer Kritiker-Umfrage gar zum „besten Pianisten der Welt“ gekürt. An der Scala, seiner Heimatbühne, trat er im Lauf der Jahrzehnte nicht weniger als 168 Mal auf.Das letzte Konzert gab er dort im Februar vergangenen Jahres. Wer ein Beethoven-Quartett zu schätzen wisse, der sei ja wohl auch in der Lage, zeitgenössischer Musik zu folgen - nach dieser Devise stellte Pollini viele seiner Konzertabende zusammen.