Für manche Bands sind Veränderungen in der Formation der Todesstoß – für Lost Obsession eher eine Bereicherung: „Natürlich ist es einerseits ungünstig, wenn Mitglieder wegfallen; man muss alle Songs neu einstudieren und sich aneinander gewöhnen. Andererseits kommen neue Einflüsse in die Band, das kann sehr wohltuend sein“, so Weger und Felderer im Gespräch mit uns.
„Mehr Mut haben, für eigene Haltungen einzustehen“
Die Wurzeln von Lost Obsession liegen im Rock der 80er- und 90-Jahre, in Bands wie Guns N'Roses oder AC/DC, aber auch der Blues der 70er-Jahre inspiriert sie: „Wir lieben einfach die alten Sachen.“ Was nicht heißt, dass die Band wie von gestern daherkommt. Weder musikalisch, noch inhaltlich.Ihre neue Single „Go free“ handelt von der Meinungsfreiheit und ihren Alltagsbeobachtungen dazu: „Wir stellen fest, dass die Menschen immer weniger den Mut haben, zu sagen, was sie über ein Thema denken. Es gibt in der Gesellschaft sehr oft eine Mehrheitsmeinung, die sie annehmen und vertreten, ohne sie zu hinterfragen. Jeder, der sich dieser vorherrschenden Mehrheitsmeinung nicht unterwerfen will, wird abgestempelt und mit einer Kategorie versehen.“ Jedes Gespräch werde sofort zur ideologischen Diskussion erhoben.
„Auch in den Sozialen Medien lässt sich das gut beobachten. Natürlich kann dort jeder schreiben, was er denkt, aber anschließend erntet man dafür sicherlich von jemandem eine Zurechtweisung – in harten Worten, persönlicher Angriff inklusive.“ Der Song „Go free“ solle auf dieses Phänomen hinweisen und alle ermutigen, wieder mehr für eigene Haltungen und Meinungen einzustehen.