Die Polizei wies die Zahlen der BNP zu den Festnahmen zurück, nennt aber keine eigenen. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hatte vergangenen Monat die Einschätzung abgegeben, dass mindestens 10.000 Anhänger der Opposition seit dem 28. Oktober in dem Land festgenommen worden seien.
Die Opposition spricht auch von Toten und Folter in Haft. Familienangehörige berichten auch von unmenschlichen Haftbedingungen. So starb das BNP-Mitglied Asaduzzaman Khan Hira aus Gazipur den Angaben zufolge am 1. Dezember, nachdem er aus einem Gefängnis ins Krankenhaus gebracht wurde, wie sein Cousin der Nachrichtenagentur AFP sagte. „Wir haben von Mitinsassen gehört, dass er von der Polizei beim Verhör gefoltert wurde.“ Er sei später im Sadar-Krankenhaus in Gazipur gestorben. Andere Familienangehörige berichteten ähnliches.
Ein Vertreter der Gefängnisbehörden bestätigte den Tod von fünf Häftlingen in den vergangenen zwei Wochen. Sazzad Hossain wies aber den Vorwurf der Folter zurück: „Sie starben eines natürlichen Todes.“
Bei dem Urnengang am 7. Jänner wird mit der Wiederwahl der seit 2009 amtierenden Regierungschefin Sheikh Hasina gerechnet. Sie hat dem Land ein langjähriges Wachstum gebracht, zugleich wurden aber die demokratischen Rechte beschnitten, Kritiker verweisen auch auf tausende außergerichtlicher Tötungen.