So kamen rund 25 Studierende der HWR Berlin Anfang März 2024 nach Bozen, um sich vor Ort ein Bild von der aktuellen politischen Entwicklung und den Herausforderungen für die öffentliche Verwaltung zu machen. Allesamt sind selbst in der öffentlichen Verwaltung tätig, von der kommunalen bis zur Ministerial-Ebene. Und sie studieren Verwaltungsmanagement, ein Themenbereich, der auch vom Eurac-Institut für Public Management seit einem Viertel Jahrzehnt wissenschaftlich betreut wird.
Ähnliche Herausforderungen
Dass die öffentliche Verwaltung in Deutschland und Italien ähnliche Herausforderungen zu bewältigen hat, zeigte sich klar: demografischer Wandel und Digitalisierung sind nur zwei davon. Die Menschen werden immer älter und damit die Frage nach einem menschenwürdigen Altern entscheidend. Wie das gelingen kann, zeigen angewandte Forschungsprojekte an der Eurac, die sich mit technologischen Unterstützungshilfen für ältere Menschen beschäftigen.Intelligente Notfallsysteme für daheim beispielsweise. Sie werden an der Eurac aus unabhängiger Perspektive getestet und für den Einsatz empfohlen. In der öffentlichen Verwaltung selbst geht es um das sogenannte „E-Government“, das hierzulande u.a. mit dem SPID oder PagoPA umgesetzt wird.
Autonomie ein zentrales Thema
Zu guter Letzt war auch Südtirols Autonomie ein zentrales Thema. Hier zeigten Eurac-Experte Marc Röggla und Landtagsabgeordneter Harald Stauder auf, wie die aktuellen Entwicklungen zu bewerten und in den historischen Kontext einzuordnen sind. Von besonderem Interesse für die Gäste aus Deutschland waren die Themen Mehrsprachigkeit, internationale Absicherung der Autonomie und das Verhältnis der Südtiroler Parteien zur Regierung in Rom.Die Zukunft wird zeigen, welche Schlüsse sich aus diesen Erfahrungen für zukünftige Regierungskoalitionen in Deutschland ziehen lassen. Die bevorstehenden Landtagswahlen im Herbst könnten ein Vorgeschmack darauf sein. Es bleibt spannend und der Blick über die Grenzen lohnend.