Alle Ergebnisse, Reaktionen und erste Analysen sehen Sie in unserem LIVESTREAM direkt aus dem Palais Widmann.
Südtiroler Volkspartei
Schlimmer gekommen als befürchtet ist es für die Südtiroler Volkspartei: In allen Landesteilen musste die Partei herbe Verluste einstecken. Am Ende kommt die SVP auf 34,5 Prozent der Stimmen und 13 Sitze im Landtag. Das bedeutet ein dickes Minus von 7,4 Prozent und 2 Sitze im Landtag weniger als noch vor 5 Jahren.Nun ist zu schauen, wie SVP-Obmann Philipp Achammer und der amtierende Landeshauptmann Arno Kompatscher mit diesem Ergebnis umgehen. Bei einem solch starken Verlust wird der Ruf nach Rücktritt wohl laut werden – auch aus der Partei selbst. Zumal Achammer und auch Kompatscher starke Verluste bei den Vorzugsstimmen hinnehmen mussten: Der Landeshauptmann kommt auf 58.771 Vorzugsstimmen (minus 9.439), Achammer steht am Ende bei 16.812 Vorzugsstimmen (minus 16.476).
Starke Verluste musste auch Arnold Schuler mit 8.340 Vorzugsstimmen (minus 11.459), Gerhard Lanz mit 1.863 Vorzugsstimmen (minus 7.301) und Maria Hochgruber Kuenzer mit 5.130 Vorzugsstimmen (minus 4.326) hinnehmen.
Verhältnismäßig stark abgeschnitten haben hingegen die Newcomer in der SVP: Hubert Messner erreichte phänomenale 30.605 Vorzugsstimmen, auch das Ergebnis von Peter Brunner (14.375 Vorzugsstimmen) Rosmarie Pamer (12.289 Vorzugsstimmen) und Luis Walcher (10.120 Vorzugsstimmen) lässt sich sehen.
Süd-Tiroler Freiheit
Überraschend stark abgeschnitten hat die Süd-Tiroler Freiheit. Hatte die Bewegung in den Umfragen bei 2 bis 3 Mandaten gelegen, hat sie nun 4 Mandate im Landtag erreicht. 10,9 Prozent der Wähler machten ihr Kreuz bei der STF – 4,9 Prozent mehr als noch im Jahr 2018.Sven Knoll war bei der Landtagswahl als Landeshauptmannkandidat angetreten und konnte persönlich sein starkes Ergebnis mit 25.290 Vorzugsstimmen einfahren. Es folgen Myriam Atz Tammerle (8.825 Vorzugsstimmen), Hannes Rabensteiner (4.624 Vorzugsstimmen) und Bernhard Zimmerhofer (4,342 Vorzugsstimmen).
Die Grünen
Schlechter abgeschnitten als prognostiziert haben hingegen die Grünen. Man rechnete mit 4 bis 5 Mandaten. Doch daraus wurde nichts, obwohl die Partei ihr historisch bestes Ergebnis einfahren konnte: 9 Prozent reichen erneut für 3 Mandate. 2018 hatten die Grünen 6,8 Prozent geholt.Spitzenkandidatin Brigitte Foppa kam auf über 11.772 (plus 4,775) Vorzugsstimmen, dahinter folgen Madeleine Rohrer (6.412 Vorzugsstimmen) und Zeno Oberkofler (4.389).
Das Team K
Hat das Team K bei den Landtagswahlen 2018 noch 6 Mandate erringen können, kam die Bewegung um Paul Köllensperger und Maria Elisabeth Rieder diese Mal auf 4 Mandate. Mit einem Endergebnis von 11,1 Prozent liegt die Partei hinter dem Ergebnis aus dem Jahr 2018 (damals erreichte das Team K noch 15,2 Prozent) bleibt aber zweitstärkste Kraft im Land.Verluste gab es auch für den Spitzenkandidaten Paul Köllensperger: 2018 hatte er noch 29.530 Vorzugsstimmen erhalten. 2023 reichte es noch für 15.409 Vorzugsstimmen (minus 14.121). Stark zugelegt hat hingegen Maria Elisabeth Rieder mit 12.496 Vorzugsstimmen (plus 9.433), dahinter folgen Franz Ploner (6.950 Vorzugsstimmen) und Alex Ploner (5.993 Vorzugsstimmen).
Die Freiheitlichen
Die Freiheitlichen tun sich in Südtirol seit Jahren schwer an Boden zu gewinnen – so auch dieses Mal. 2018 erreichte die Partei 6,2 Prozent – diesmal stehen am Ende 4,9 Prozent und damit 2 Landtagsmandate zu Buche. Damit liegt die Partei 1,3 Prozent hinter dem Ergebnis von 2018.Am meisten Vorzugsstimmen holten Ulli Mair (7.883 Vorzugsstimmen) und Andreas Leiter Reber (5.320 Vorzugsstimmen).
Für Südtirol mit Widmann
Mit Spannung hat man das Abschneiden von Thomas Widmann und seiner Liste erwartet – hat er sich doch nach einem Veto von Arno Kompatscher von der SVP abgespaltet und eine eigene Liste gegründet. Doch auch Widmann blieb unter den Erwartungen – auch unter seinen eigenen.Am Ende reicht es mit 3,4 Prozent gerademal für ein Mandat. Thomas Widmann sicherte sich 6.928 Vorzugsstimmen (minus 3.662).
JWA
Zu den Überraschung bei dieser Landtagswahl zählt wohl auch die Liste JWA: Sie kam am Ende auf 5,9 Prozent und damit auf 2 Mandate im Landtag. Jürgen Wirth Anderlan (14.042) und Andreas Colli (4.370) holten die meisten Vorzugsstimmen.Lega
Stark eingebüßt hat der Regierungspartner der SVP, die Lega. Sie konnten nur mehr 3 Prozent erreichen (im Jahr 2018 kam die Lega noch auf 11,1 Prozent) und sind künftig nur mehr mit einem Mandat im Landtag vertreten. Die meisten Vorzugsstimmen holte Christian Bianchi (3.098). Die Landesräte Giuliano Vettorato und Massimo Bessone verpassten die Wiederwahl.Fratelli d'Italia
Vom Meloni-Bonus auf römischer Ebene konnte Fratelli d'Italia profitieren. Mit 6 Prozent und 2 Mandaten wird die Partei stärkste italienische Kraft im Landtag.Bei den Vorzugsstimmen hatten Marco Galateo (2.993) und Anna Scarafoni (1.641) die Nase vorne.