Für Aufsehen sorgte unterdessen der Vorstoß des derzeit einzigen dunkelhäutigen Parlamentariers in Rom, Aboubakar Soumahoro. Dieser reichte in der Abgeordnetenkammer einen Gesetzesentwurf ein, um den Tag nach Ende des Ramadan zu einem nationalen Feiertag zu erheben.
„Ich glaube, dass dies ein konkreter Weg ist, um die Gesetze unseres Landes anzuerkennen, zu aktualisieren, anzupassen und mit der aktuellen und erneuerten Realität in Einklang zu bringen“, erklärte der Abgeordnete.
Soumahoro betonte, er respektiere zwar die Grundsätze der Laizität des Staates und der religiösen Pluralität, die in der italienischen Verfassung verankert sind. „Italien hat sich aber verändert und ist um eine Vielfalt reicher geworden, auch in religiöser Hinsicht. Heute ist der Islam nach dem Katholizismus die meistverbreitete Religion im Land. Italien ist nach Deutschland und Frankreich das drittgrößte Land in der Europäischen Union, was die Präsenz von Menschen muslimischen Glaubens angeht. Es lebe das plurale Italien!“, schloss Soumahoro.
Streit um Schule bei Mailand
Zuletzt war es zu einem Streit um eine Schule in Pioltello bei Mailand gekommen, die am 10. April am Ende des Ramadan einen schulautonomen freien Tag für das islamische Zuckerfest beschlossen hatte. Bildungsminister Valditara ordnete eine Inspektion in der Schule an, um möglichen Unregelmäßigkeiten beim Beschluss der Schulleitung nachzugehen. Diese machte keinen Rückzieher und bestätigte die Schließung am 10. April.Muslimische Studenten hatten zuletzt die Aussetzung der Vorlesungen während des Fastenbrechens als „Geste des Respekts und der Integration, der die kulturelle und religiöse Vielfalt anerkennt und wertschätzt“, gefordert. Die Forderung hatte für Diskussionen gesorgt.