Das Feuer konnte in der Nacht nach drei Stunden vollständig gelöscht werden, wie ein von Russland eingesetzter Beamter bei Telegram mitteilte. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA), die Experten im Atomkraftwerk stationiert hat, erklärte, es seien „keine Auswirkungen für die atomare Sicherheit gemeldet“ worden. Um die Ursache und die Auswirkungen des Brandes festzustellen, habe die in Wien ansässige IAEA sofortigen Zugang zu dem Kühlturm angefordert.
IAEA-Chef Rafael Grossi forderte ein Ende von Angriffen auf Atomkraftwerke. „Diese rücksichtslosen Attacken gefährden die atomare Sicherheit des Kraftwerks und erhöhen das Risiko eines Atomunfalls. Sie müssen sofort aufhören“, so Grossi in der Nacht auf Montag in einem Statement.
Die ukrainische Atombehörde Energoatom warf der russischen Besatzungsmacht vor, das Atomkraftwerk als Waffendepot zu nutzen und dadurch die Bevölkerung zu gefährden: „Die Russen nutzen das Gelände und die Gebäude des AKW als Militärdepots, in denen sie Ausrüstung, Waffen, Sprengstoff und Munition deponiert haben. Sie stellen Militärfahrzeuge in den Lagerhallen des Kraftwerks ab. Auch die Kühltürme werden als Lager und Versteck für militärische Ausrüstung und Munition genutzt, was die Gefahr von Bränden (...) erheblich erhöht“, so Energoatom im Kurznachrichtendienst Telegram.
Russland hat das größte Kernkraftwerk Europas kurz nach Beginn seines Angriffskriegs erobert und hält es seither besetzt. Beide Seiten machen sich gegenseitig für Angriffe auf das Kraftwerk oder Sabotage daran verantwortlich. Russland hat zuletzt immer wieder ukrainische Drohnenattacken beklagt. Wegen der Sicherheitsbedenken wurden die Reaktoren bereits 2022 heruntergefahren, müssen aber weiter gekühlt werden.