Ponomarjow berichtete, es habe Kämpfe in Tjotkino gegeben. Auch der Weiler Losowaja Rudka im Belgoroder Gebiet soll unter Kontrolle der Putin-Gegner sein. Dazu wurden Videos unter anderem von einem Panzer in einem Dorf gezeigt. In ihren Videobotschaften riefen die vermummten Kämpfer in ukrainischen Uniformen dazu auf, die Präsidentschaftswahl in Russland am kommenden Sonntag zu ignorieren.
Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte seinerseits mit, mehrere Angriffe Bewaffneter aus der Ukraine seien zurückgeschlagen worden. Auch der „versuchte Angriff“ auf Tjotkino sei gescheitert. Die „Sabotagetrupps“ aus der Ukraine hätten in der Nacht grenznahe Dörfer beschossen, hieß es aus dem Ministerium weiter. Dann seien sie an 3 Stellen im Gebiet Belgorod mit Panzern und gepanzerten Fahrzeugen vorgerückt. Die russischen Militärangaben waren ebenso wie die Angaben der pro-ukrainischen russischen Kämpfer nicht unabhängig überprüfbar.
Schulen in der russischen Stadt Kursk stellen einem Medienbericht zufolge auf Online-Unterricht um. Das meldet die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf lokale Behörden. Kursk liegt 90 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.
Der Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Andrij Jussow, betonte gegenüber Kiewer Medien, dass die Einheiten ausschließlich aus russischen Staatsbürgern bestünden. „Auf dem Gebiet der Russischen Föderation handeln sie absolut autonom, selbstständig und setzen ihr gesellschaftlich-politisches Programm um“, sagte der Geheimdienstvertreter dem Internetportal „Ukrajinska Prawda“.
Hintergrund ist die für kommenden Sonntag in Russland geplante Präsidentschaftswahl. Amtsinhaber Wladimir Putin beabsichtigt, sich für weitere sechs Jahre bestätigen zu lassen. Im Frühjahr 2023 waren mehrere Versuche russischer Putin-Gegner gescheitert, sich im russisch-ukrainischen Grenzgebiet festzusetzen. Die Ukraine wehrt seit über zwei Jahren eine russische Invasion ab.