Alessandra Todde von den 5 Sternen, die von PD und Sinistra-Verdi unterstützt wurde, gewann mit 45,4 Prozent der Stimmen gegen Paolo Truzzu (FdI) mit 45 Prozent.
Die Auszählung verlief sehr langsam, mit ständigen Wendungen, von einem großen anfänglichen Vorsprung für Todde über das Überholen von Truzzu bis hin zum schlussendlichen Kopf-an-Kopf-Rennen.
Am Ende, nach Auszählung von 1821 der 1844 Wahlbezirke, liegen die Stimmen für Todde bei 330.433 und für Truzzu bei 327.540. Der hauchdünne Unterschied: 2893 Stimmen oder 0,4 Prozent.
Viel Erfahrung in Wirtschaft und Politik
Todde, 55 Jahre alt, aus Nuoro, wird als erste weibliche Präsidentin Sardiniens in die Geschichte eingehen. Sie ist Unternehmerin und Managerin, hat jahrelang im Ausland gelebt – USA, Spanien, England, Frankreich, Holland – und spricht mehrere Sprachen.Als Gründerin und Vorstandsvorsitzende von Energeya, Geschäftsführerin von Olidata, Staatssekretärin für wirtschaftliche Entwicklung in der Regierung Conte 2 und stellvertretende Ministerin unter Mario Draghi bringt sie auch viel Erfahrung mit.
Kalte Dusche für Fratelli d'Italia
Truzzus Niederlage ist jedenfalls eine kalte Dusche für Fratelli d'Italia um Premierministerin Giorgia Meloni, die seine Kandidatur aktiv unterstützt hatte.Der scheidende Präsident der Region Sardinien, Christian Solinas (Lega), hatte auf eine zweite Kandidatur verzichtet, nachdem sich Fratelli d'Italia für Truzzu als Spitzenkandidat entschieden hatte. Um die Mitte-rechts-Koalition nicht zu spalten, opferte Lega-Chef Matteo Salvini seinen Kandidaten Solinas, was aber nicht ohne Reibereien mit Melonis Partei erfolgte.
Unterdessen fiel die Wahlbeteiligung mit 52,4 Prozent relativ niedrig aus, bei den Regionalwahlen 2019 betrug sie noch 53,09 Prozent.