Das Paket, das im Juni von der Regierung unterzeichnet und von der Kammer schon gebilligt wurde, beinhaltet eine verstärkte Überwachung von Männern, die sich häuslicher Gewalt schuldig gemacht haben, sowie eine Personalaufstockung bei der Entgegennahme von Notrufen. „Die Maßnahmen zielen darauf ab, den Kreislauf der Gewalt zu unterbrechen sowie schnell und effektiv zu handeln“, sagte Roccella.
„Große Mobilisierung“ gegen Gewalt an Frauen
Sexismus sowie psychische und physische Gewalt gegen Frauen sollen erstmals in italienischen Schulen als Teil einer „großen Mobilisierung“ zur Verhinderung und Eindämmung geschlechtsspezifischer Gewalt thematisiert werden, sagte Bildungsminister Giuseppe Valditara (Lega), der im Senat das Projekt „Erziehung in Beziehung“ vorstellte.Das Projekt, das von der Regierung Meloni nach Cecchettins Mord als Teil der Bemühungen zur Verhinderung und Eindämmung geschlechtsspezifischer Gewalt in Italien angekündigt wurde, umfasst Staatsbürgerkunde von der Volksschule bis zum Gymnasium und ein spezielles Projekt für Gymnasiasten durch Diskussionsgruppen. Die Lehrer werden außerdem aufgefordert, die Kultur des Respekts in alle schulische Aktivitäten einzubringen. Wie berichtet hat Filippo Cecchettin bei seiner Festnahme gestanden, seine Ex-Freundin getötet zu haben.
Das Projekt sei eine Weiterentwicklung der Initiative „Erziehung zum Respekt“ von 2015 und wird den Schulen zunächst auf freiwilliger Basis offenstehen. In jeder teilnehmenden Schule wird ein Lehrer als Ansprechpartner benannt, und die Moderatoren der Diskussionsgruppen werden geschult. Die Aktivitäten werden insgesamt 30 Stunden dauern, und die erzielten Ergebnisse werden anschließend überwacht.
Bis zum 19. November wurden in diesem Jahr in Italien 106 Frauen getötet, davon 55 von ihrem Partner oder ehemaligen Partner, wie aus Zahlen des Innenministeriums hervorgeht. Im Vergleich dazu wurden im Vorjahreszeitraum 109 Frauen getötet, davon 53 von ihrem Partner oder Ex-Partner.