Donnerstag, 23. November 2023

Senat genehmigt Gesetzentwurf zum Schutz von Frauen

Der italienische Senat hat am Mittwoch einstimmig eine Reihe von Maßnahmen zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen gebilligt. Der Entwurf wurde nach der Ermordung von Giulia Cecchettin und der Verhaftung ihres Ex-Freundes in Deutschland verabschiedet, die eine landesweite Debatte über das Thema Gewalt ausgelöst hatten.

Die Regierung in Rom will eine „große Mobilisierung“ gegen Gewalt an Frauen starten. - Foto: © Shutterstock / shutterstock

Der Senat hat am Mittwoch einen von Familienministerin Eugenia Roccella ausgearbeiteten Gesetzentwurf, der den Schutz gefährdeter Frauen und Überlebender geschlechtsspezifischer Gewalt stärkt, verabschiedet.

Das Paket, das im Juni von der Regierung unterzeichnet und von der Kammer schon gebilligt wurde, beinhaltet eine verstärkte Überwachung von Männern, die sich häuslicher Gewalt schuldig gemacht haben, sowie eine Personalaufstockung bei der Entgegennahme von Notrufen. „Die Maßnahmen zielen darauf ab, den Kreislauf der Gewalt zu unterbrechen sowie schnell und effektiv zu handeln“, sagte Roccella.

Familienministerin Eugenia Roccella - Foto: © ANSA / FABIO FRUSTACI

„Große Mobilisierung“ gegen Gewalt an Frauen

Sexismus sowie psychische und physische Gewalt gegen Frauen sollen erstmals in italienischen Schulen als Teil einer „großen Mobilisierung“ zur Verhinderung und Eindämmung geschlechtsspezifischer Gewalt thematisiert werden, sagte Bildungsminister Giuseppe Valditara (Lega), der im Senat das Projekt „Erziehung in Beziehung“ vorstellte.

Bildungsminister Giuseppe Valditara - Foto: © ANSA / CLAUDIO PERI



Das Projekt, das von der Regierung Meloni nach Cecchettins Mord als Teil der Bemühungen zur Verhinderung und Eindämmung geschlechtsspezifischer Gewalt in Italien angekündigt wurde, umfasst Staatsbürgerkunde von der Volksschule bis zum Gymnasium und ein spezielles Projekt für Gymnasiasten durch Diskussionsgruppen. Die Lehrer werden außerdem aufgefordert, die Kultur des Respekts in alle schulische Aktivitäten einzubringen. Wie berichtet hat Filippo Cecchettin bei seiner Festnahme gestanden, seine Ex-Freundin getötet zu haben.

Das Projekt sei eine Weiterentwicklung der Initiative „Erziehung zum Respekt“ von 2015 und wird den Schulen zunächst auf freiwilliger Basis offenstehen. In jeder teilnehmenden Schule wird ein Lehrer als Ansprechpartner benannt, und die Moderatoren der Diskussionsgruppen werden geschult. Die Aktivitäten werden insgesamt 30 Stunden dauern, und die erzielten Ergebnisse werden anschließend überwacht.

Bis zum 19. November wurden in diesem Jahr in Italien 106 Frauen getötet, davon 55 von ihrem Partner oder ehemaligen Partner, wie aus Zahlen des Innenministeriums hervorgeht. Im Vergleich dazu wurden im Vorjahreszeitraum 109 Frauen getötet, davon 53 von ihrem Partner oder Ex-Partner.

mit/apa

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