„Das derzeit noch weitgehend intakte Kasernenareal der Ex-Drusus-Kaserne in Schlanders ist von großer kultur- und bauhistorischer Bedeutung“, stellt Landeskonservatorin Karin Dalla Torre in einer Aussendung der Landespresseagentur fest. „Dieses technische Kulturgut in rationalistischer Bauweise ist ein städtebaulich relevantes und unverzichtbares Element der zeitgeschichtlichen Erinnerungskultur des Landes und des Ortes Schlanders, mit dessen Wirtschafts- und Sozialgeschichte es untrennbar verbunden ist.“
Unter Schutz gestellt wurden nun folgende Teile: „die hochwertige rationalistische Marmorfassade des aktuell zum Teil abgerissenen Kommandogebäudes, die ehemals enteignete, historistische Villa Wielander, die als Wohnung für unverheiratete Offiziere gedient hatte, die noch bestehenden Wachtürme sowie Teile der Umfassungsmauer.“
Der Sitz von BASIS Vinschgau wird nicht unter direkten Denkmalschutz gestellt – das Gebäude wurde von der Gemeinde Schlanders mit Millionen an Euro instand gesetzt und war nie vom Abbruch bedroht.
Die Drususkaserne war 1935 und 1936 errichtet worden, die meisten Baukörper und Freiflächen sind in der ursprünglichen Form erhalten. Die Ergebnisse der Bauforschung, die vom Denkmalamt durchgeführt wurde, sollen im Frühjahr 2024 in der Kaserne vorgestellt werden. In der Villa Wielander solle eine Dokumentationsstelle entstehen. „Sie soll eine Geschichtsverarbeitung und Erinnerungskultur in Zusammenhang mit dem bedeutenden technischen Kulturgut der Drususkaserne ermöglichen und fördern“, so Dalla Torre in der Aussendung.