Freitag, 27. September 2024

Brandnamic gibt Mehrheit am Unternehmen ab

Die Berliner Beteiligungsgesellschaft Elvaston Capital Management hat die Mehrheit an den Südtiroler Unternehmen Brandnamic und Yanovis übernommen. Brandnamic-CEO Michael Oberhofer bestätigte die Operation gegenüber diesem Medium.

Der Brandnamic Campus oberhalb von Brixen. Brandnamic

Damit solle neues Wachstum finanziert und die europäische Marktführerschaft im Bereich Software für die Hospitality-Industrie angestrebt werden.

Der Blick zurück: 2009 gründeten Hannes Gasser, Matthias Prader und Michael Oberhofer Brandnamic, das aus dem Beratungsunternehmen Lucerna hervorgegangen war. Heute zählt die Agentur zu den führenden Unternehmen in den Bereichen Softwarelösungen, Beratung und Marketing für den Tourismus. Nicht nur in Südtirol. „Wir haben Kunden in 7 Ländern.“ Mit der Softwareschmiede Yanovis operiert Brandnamic unter dem Namen Brandnamic Unlimited. Insgesamt beschäftigen die beiden Unternehmen knapp 200 Mitarbeiter und erwirtschaften einen Jahresumsatz von rund 30 Millionen Euro.

Wer hinter Elvaston steckt

Wie jetzt bekannt wurde, übernimmt die Beteiligungsgesellschaft Elvaston Capital Management aus Berlin die Mehrheit an Brandnamic und Yanovis, nämlich 51 Prozent. „Das formelle Ok von den Wettbewerbshütern ist mittlerweile eingetroffen.“ Über den Anteilswert haben die Vertragsparteien Stillschweigen vereinbart.

Als Private-Equity-Haus legt Elvaston Fonds auf, in die institutionelle und private Kapitalgeber investieren können. Aktuell verwaltet die Gesellschaft ein Vermögen von 3 Milliarden Euro und ist in 30 Unternehmensplattformen mit weit über 100 Firmen mehrheitlich investiert. „Zu den Geldgebern zählen langfristig orientierte Versicherungen, Pensionskassen und Family Offices aus Deutschland und anderen europäischen Ländern“, weiß Oberhofer.

„Der nächste Schritt in unserer Entwicklung“

Was hat die Südtiroler aber dazu gebracht, die Mehrheit am Unternehmen abzugeben? „Wir sehen dadurch die Möglichkeit, den nächsten Schritt in der Entwicklung zu setzen. Die Customer Journey – also alle Etappen, die ein potenzieller Kunde durchläuft, bevor er sich für den Kauf eines Produkts entscheidet – ist in der Hospitalitybranche heute weitgehend softwaregestützt. Sie wird sich in den nächsten 3 bis 5 Jahren extrem rasch verändern, ich würde gar von einer Revolution sprechen. Wenn wir da weiter vorne mitspielen wollen, ist zusätzliches Kapital nötig; Elvaston bringt das mit, ist spezialisiert auf Beteiligungen im Softwarebereich.“

Es ist fundamental wichtig, dass wir unseren Kunden alles aus einer Hand anbieten können.
Michael Oberhofer, CEO Brandnamic


Man wolle die neue Finanzkraft vor allem dazu nutzen, um gezielt Zukäufe im Bereich digitaler Lösungen zu tätigen: „Weil es fundamental wichtig ist, dass wir unseren Kunden alles aus einer Hand anbieten können – Stichwort Interoperabilität.“ Unmittelbar nach Bekanntwerden der Operation hätten sich schon 5 Softwarefirmen bei ihm gemeldet und sich zum Kauf angeboten, sagt Oberhofer.

„Brixen bleibt Headquarter“

Das Headquarter des Unternehmens „ist und bleibt in Brixen“; oberhalb der Domstadt, in Pairdorf, liegt der Brandnamic Campus. „Das haben wir auch so mit Elvaston vereinbart“, so Oberhofer. „Es ist als klares Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Südtirol zu verstehen, an dem wir und Elvaston ohne Wenn und Aber festhalten werden.“

Das Gebäude, in dem Brandnamic beheimatet ist, haben die 3 Gründer erst kürzlich erworben.

hil

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