Während der Bauarbeiten an der sanierungsbedürftigen Luegbrücke wird die Brennerautobahn zum Großteil nur einspurig befahrbar sein. Kilometerlange Staus wären nicht nur an starken Reisetagen, sondern täglich die Folge. Und dies hätte gleich mehrere Auswirkungen.
Zum einen auf Umwelt und Anrainer entlang der Autobahn: Denn die sich abzeichnenden kilometerlangen Staus bzw. der Stop-and-go-Verkehr verursachen erheblich mehr Abgase und Lärm als fließender Verkehr im Rahmen der Geschwindigkeitsbegrenzungen.
Zum anderen hätte es auch Auswirkungen auf das Pustertal und Vinschgau: „Verkehrsteilnehmer werden vermehrt auf diese Routen ausweichen. Es muss möglich sein, unter diesen Umständen auch über eine Aufhebung von Fahrverboten diskutieren zu dürfen“, ist der Generalsekretär der Handelskammer Alfred Aberer überzeugt.
„Kapazität intelligent nutzen“
Die bisherigen Fahrverbote für den Schwerverkehr führen dazu, dass Lkw die Autobahn nur zu 45 Prozent der Zeit überhaupt nutzen können. Zu behaupten, dass die Brennerautobahn die Kapazitätsgrenze erreicht habe, sei deshalb nicht richtig, kritisiert die Handelskammer.„Durch eine Abschaffung des Nachtfahrverbots würde sich der Transitverkehr nicht auf die Tagesstunden beschränken, in denen zusätzlich auch viele Pkw auf der Autobahn verkehren. Im Hinblick auf die Bauarbeiten an der Luegbrücke und die damit zu erwartenden Verkehrsbehinderungen, ist ein Überdenken des Nachtfahrverbotes geboten“, so Handelskammerpräsident Michl Ebner.
Die Bahn kann laut Handelskammer den Lkw-Verkehr nicht auffangen, dazu sei sie aufgrund der vielen Probleme und Schwierigkeiten, die mit der Verlagerung verbunden sind, nicht in der Lage – das zeigen auch die jüngsten Zahlen zu den Rückgängen auf der rollenden Landstraße RoLa.