Am heutigen Montag demonstrieren die Gewerkschaften am Bozner Boden vor dem Sitz des Handels- und Dienstleistungsverbands (hds), am 15. Dezember vor dem Einkaufszentrum Twenty und am 18. Dezember vor dem Sitz des Hoteliers- und Gastwirteverbands (HGV) in der Schlachthofstraße. Höhepunkt des Protests ist dann der Streik am 22. Dezember.
Streiks auch im Bundesland Tirol
Warnstreiks im Handel stehen auch im Bundesland Tirol an. Nachdem die Kollektivvertragsverhandlungen im Handel am Donnerstag in der fünften Runde gescheitert sind, wird die Gewerkschaft wie in anderen österreichischen Bundesländern – auch in Tirol die Kampfmaßnahmen fortsetzen. Wann Streiks stattfinden werden, wurde nicht bekanntgegeben. Die Wirtschaftskammer betont, dass das Weihnachtsgeschäft heuer ganz besonders wichtig sei.Südtirols Löhne haben Luft nach oben
Eine Studie der Astat hat erst kürzlich gezeigt, dass es bei den Löhnen in Südtirol deutlich Luft nach oben gibt. 11,9 Prozent der Südtiroler Arbeitnehmer verdienten 2021 weniger als 9 Euro und sind damit „armutsgefährdet“.Als Working Poor werden alle Erwerbstätigen bezeichnet, die weniger als 60 Prozent des Medianbetrags beziehen. Für 2021 lag die Armutsrisikoschwelle von Erwerbstätigen in Südtirol bei 11.850 Euro brutto im Jahr. 32 Prozent der Südtiroler Arbeitnehmer blieben unter dieser Schwelle.
hds-Präsident Philipp Moser: „Sehr wohl bereit, Verhandlungen aufzunehmen“
Der Wirtschaftsverband hds nimmt Stellung: „Wir befürworten, dass die gesamtstaatlichen Verhandlungen in Rom endlich abgeschlossen werden. Und der Dachverband Confcommercio ist sehr wohl bereit, die Verhandlungen abzuschließen und Inflationsanpassungen vorzunehmen“, betont hds-Präsident Philipp Moser, der persönlich gemeinsam mit Vizepräsident Sandro Pellegrini und Direktorin Sabine Mayr den Dialog mit den Gewerkschaften bei ihrer heutigen Protestaktion aktiv aufgenommen hat.„Wir werden auch den Dachverband dazu bewegen, schnellstens die Verhandlungen abzuschließen, um dann gleich darauf mit der Ausarbeitung eines lokalen Abkommens zu starten“, so Moser weiter.
Der hds-Präsident nimmt aber auch die lokalen Gewerkschaften in die Pflicht: Diese sollten ihrerseits auch mit ihren Strukturen in Rom reden, damit diese die Verhandlungen wieder aufnehmen. „Wir sind im Grunde alle der Meinung, dass der Kollektivvertrag so bald als möglich erneuert werden muss“, schließt Moser ab.
Hier lesen Sie mehr dazu.