In den vergangenen 40 Jahren hätten Globalisierung, Demografie, Digitalisierung und Deregulierung dazu beigetragen, die Inflation zu dämpfen. „Einige dieser Faktoren kehren sich jetzt vermutlich um“, sagte der Chefökonom. So gebe es angesichts geopolitischer Konflikte, insbesondere zwischen den USA und China, bereits eine deutliche Abschwächung der Globalisierung. „Wenn sich dies fortsetzt, dürften Kostenvorteile der globalen Arbeitsteilung kleiner werden und sich der Preisdruck bei vielen Gütern erhöhen“, sagte der Experte.
„Digitalisierung und Automatisierung wirken weiter inflationsdämpfend“
Zudem dürfte die Alterung der westlichen Gesellschaften zu einem anhaltenden Arbeitskräftemangel und damit zu einem höheren Lohnwachstum führen. Außerdem gebe es eine Tendenz zur mehr Regulierung, die ebenfalls zu höherer Inflation führen könnte. Dazu komme noch, dass die Dekarbonisierung und der klimafreundliche Umbau der Wirtschaft zunächst ebenfalls inflationserhöhend wirkten.„Lediglich Digitalisierung und Automatisierung wirken weiter inflationsdämpfend, zum Beispiel weil Künstliche Intelligenz für Produktivitätsfortschritte sorgen wird“, sagte Menhart.