Die Ergebnisse im Detail: 19 Prozent der Befragten gaben an, dass sie leicht bzw. sehr leicht mit dem Einkommen auskommen. 40 Prozent sagen, dass es weder leicht noch schwierig ist, während die restlichen 41 Prozent sich nach eigener Angabe schwertun. „Die Inflation der vergangenen Jahre hinterlässt ihre Spuren“, konstatiert AFI-Präsident Andreas Dorigoni.
Zwar sei die Inflation in den vergangenen Monaten rückläufig, aber die Preise für Lebensmittel und Co. bleiben hoch. „Familien haben in den letzten drei Jahren ein Sechstel ihrer Kaufkraft verloren und das wirkt sich auch auf die heimische Wirtschaft aus“, sagt Dorigoni. Denn die Binnennachfrage schwächelt.
Dass Südtirols Bruttoinlandsprodukt, wie laut AFI prognostiziert, heuer um 0,5 Prozent wachsen wird, „liegt derzeit hauptsächlich an Wachstumsimpulsen von außen, also Tourismus und dem Export“, sagt Dorigoni.
Der Tourismus verzeichnete in den ersten 5 Monaten des Jahres ein Nächtigungsplus von 4,3 Prozent, und das Exportgeschäft stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 10 Prozent.
Kreditnachfrage sinkt
Was das Sparen anbelangt, bleibt die Situation laut AFI gleich: Die Hälfte der Befragten sieht sich imstande, in den nächsten Monaten Geld anzusparen, während die andere Hälfte es für nicht möglich hält.„Des Weiteren gehen die Unternehmensinvestitionen zurück und Wohnungskäufe schleppender voran, wie die Statistiken zur Kreditnachfrage unmissverständlich belegen“, erklärt AFI-Forscherin Maria Elena Iarossi. Zudem sei die Kreditnachfrage deutlich eingebrochen: Im 12-Monatsvergleich ging die Nachfrage bisher um 6,1 Prozent zurück.
Weltwirtschaft zeigt sich krisenresistent
Trotz turbulenter Zeiten in der Weltpolitik zeigt sich die Weltwirtschaft krisenresistent, wie die stabilen Konjunkturprognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF) belegen. Das Bruttoinlandsprodukt der Vereinigten Staaten soll um 2,6 Prozent, im Euroraum um 0,9 Prozent und in Italien um 0,7 Prozent zulegen.Die Inflation sinkt weiter und liegt in mehreren EU-Ländern – darunter Italien – schon unter der EZB-Zielmarke von 2 Prozent. Die EZB hat im Juni mit dem Absenken der Leitzinsen um 0,25 Basispunkte die Zinswende eingeleitet – 2 weitere Zinsschritte dürften noch bis Jahresende folgen.
Erste Schwächesignale zeigen die Immobilienmärkte: Der Häuserpreisindex und die Immobilienverkäufe tendieren sowohl auf EU-Ebene, insbesondere aber in Deutschland, nach unten.