Literatur
„Waren immer an den Erfahrungen jener interessiert, die über die Ränder schauen“
Seit 10 Jahren setzt sich die Summer School Südtirol auf Schloss Velthurns mit gegenwärtigen, allumfassenden, omnipräsenten Themen auseinander. Im Gespräch erklärt die Gründerin, Schriftstellerin und Theaterautorin Maxi Obexer, was sie – und uns alle – all die Jahre bewegt.
Ungeliebt in der neuen und alten Heimat
23. Mai 1915: Am Vorabend des Kriegseintritts Italiens wurde die italienischsprachige Bevölkerung der damaligen österreichisch- ungarischen Monarchie, die entlang der Grenze lebte (Trentino, Venetien, Friaul), ohne Vorwarnung gezwungen, ihre Häuser, Felder und Tiere zu verlassen. Über hunderttausend Menschen – vor allem Frauen, ältere Menschen und Kinder, während die Männer an der Front kämpften – wurden auf Viehwaggons geladen und nach einer dramatischen Reise in die weit von der Front entfernten Regionen des habsburgischen Reiches gebracht, vor allem nach Böhmen, die heutige Tschechische Republik.
Oswald Egger aus Lana erhält renommierten Büchner-Preis
„Er arbeitet an einem Werkkontinuum, das Sprache als Bewegung, als Klang, als Textur, als Bild, als Performance begreift und sich in der Fortschreibung und Veränderung des Sprachgebrauchs entwickelt“: Mit dieser Begründung verleiht die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung dem Autor Oswald Egger aus Lana den renommierten Büchner-Preis.
Wenn ein wunderbar aufbauender Satz seine Wirkung entfaltet
Heidi Troi aus Brixen ist eine Vielschreiberin: Unter ihrem bürgerlichen Namen hat sie Kinderbücher, Romance und mehrere Thriller und Krimis veröffentlicht, unter dem Pseudonym T. H. Campbell hat sie ihre Englandkrimis rund um Sara Rattlebag geschrieben und hin und wieder signierte sie als Edward Spencer-Smith, um Londoner Krimis zu fabrizieren. Im Interview erörtert sie ihre unbändige Schreiblust.
„Kontinuität gewährleisten“
Robert Huez ist 1965 in Tscherms geboren, aufgewachsen in Lana, studierte an der Universität Innsbruck Germanistik und Geschichte und beendete sein Unistudium mit einer Arbeit zu Norbert C. Kaser. Er arbeitete in Wien am Projekt „Kommentar zu Karl Kraus“ mit, war von 1992 bis 2008 Geschäftsführer des Vereins der Bücherwürmer in Lana. Seit 2008 steht er der Dokumentationsstelle für neuere österreichische Literatur im Literaturhaus Wien als Leiter vor.
„Ich warte noch auf eine Einladung zum Limoncello“
Ziemlich geheimnisvoll kommt die in Südtirol ansässige Autorin Mia Sole daher, denn auch sie legt Wert darauf, in der Öffentlichkeit nur mit Pseudonym aufzutreten. Umso offener gibt sie im Interview Einblicke in ihren Werdegang, die Besonderheiten des Selfpublishings und bemerkenswerte Erlebnisse.
„Da war dann die Idee: Was wäre, wenn?“
Sich selbst beschreibt sie als Keksmonster, Teequeen und Katzenlady, beim Schreiben geht sie sehr systematisch vor und arbeitet wohl auch deshalb bereits an ihrem 9. Buch. Die 28-jährige Nina Pernstich Pedron alias Sara Pepe erzählt von ihrem Leben als Schriftstellerin.
„Ich bin eine hoffnungslose Romantikerin“
Den Auftakt unserer Serie über Südtiroler Autorinnen macht Mirjam Schweigkofler (26). Die am Ritten wohnhafte Schriftstellerin hat ihr Talent erst seit der Coronakrise so richtig entdeckt und seitdem 6 Romane veröffentlicht – samt und sonders Liebesromane.
Egon Kühebacher – Der Sprache und dem Ort verpflichtet
Seit den 1960er-Jahren ist er einer der wichtigen Autoren der Monatszeitschrift für Südtiroler Landeskunde. Seine ersten Aufsätze erschienen noch unter der Schriftleitung von Karl Wolfsgruber. Seither war Egon Kühebacher auch immer dem „Schlern“ eng verbunden – an die 150 Aufsätze erschienen in diesen vielen Jahren, die meisten in der Zeit der Schriftleitung Hans Grießmair.
Blutzeugen aus Südtirol
Bei „Märtyrer“ denken viele zunächst an Heilige, die vor langer Zeit in der Ausübung des Glaubens starben. Dass es auch Märtyrer der Gegenwart gibt, zeigt ein Aufsatz der Priesters und Historikers Helmut Moll in der aktuellen Ausgabe der Monatszeitschrift für Südtiroler Landeskunde „Der Schlern“.
Star-Autorin Rita Falk: Manchmal geht ihr der Eberhofer auf den Nerv
An Rita Falk kommt kein Krimi-Fan vorbei. Mit ihrer Serie um den Dorfpolizisten Franz Eberhofer scheint sie omnipräsent. Seit 2010 mordet die Oberbayerin literarisch im fiktiven Ort Niederkaltenkirchen – und um die Bücher ist ein unglaublicher Hype entstanden. Am morgigen Donnerstag feiert Falk ihren 60. Geburtstag.
St. Georg in Wangg: Geheimnisvolles Quellheiligtum
Eine Höhle mit Spuren von Wasser und ein Kirchenraum mit warmen Luftströmen: Die Kirche zum hl. Georg in Wangg bei Bozen könnte ein Quellheiligtum gewesen sein. Die beiden Forscher Andreas Treyer und Christoph Spötl haben sich auf Spurensuche begeben und ihre Ergebnisse in der April-Ausgabe der Monatszeitschrift für Südtiroler Landeskunde, „Der Schlern“ vorgestellt.
Starautor Daniel Kehlmann: „Man ist entweder Hammer oder Ambos“
In der nach Süden weisenden und sonnenbestrahlten Glaslounge des Hotels Gartner in Dorf Tirol drängten sich die Menschen. Sie waren zur Eröffnung eines neuen und innovativen Literaturfestivals gekommen, das vom literaturbegeisterten Hotelier Florian Gartner und seiner Gemahlin Barbara als Benefizveranstaltung gegründet wurde. Der Erlös aus den einzelnen Lesungen und Autorenbegegnungen soll dann dem Dormizil in Bozen zugutekommen.
Christine Vescolis „Mutternichts“ – Die Anwesenheit einer Abwesenheit
Am Anfang steht das Motto: „Dass die Sache geschrieben sein will“ von Marina Zwetajewa. Und gewidmet ist das Buch Jonas und Hannah. Christine Vescolis „Mutternichts“ ist im Februar erschienen. Ein wunderbares Mutter-Tochter-Buch und ein Buch übers Schreiben. Die Autorin schreibt über die Mutter und bringt sie dadurch zur Welt und auf die Welt.
Hohe Auszeichnung für „Katholisches Sonntagsblatt“
Beim „European Newspaper Award“ hat das „Katholische Sonntagsblatt“ erneut seine Designkompetenz im europäischen Vergleich unterstrichen und ist zum 18. Mal mit einem Preis ausgezeichnet worden. Prämiert wurde die Titelseite vom 8. Januar 2023, die sich auf den Tod des emeritierten Papstes Benedikt XVI. bezog.
Robert Palfrader erzählt Geschichten über seine ladinischen Vorfahren
Robert Palfrader ist vielen bekannt als Kaiser Robert Heinrich I. in der ORF-Talkshow „Wir sind Kaiser“. Nun hat er sich auf ein Terrain begeben, auf dem er sich noch nicht so traumwandlerisch sicher bewegt wie auf den Bühnen und in den Fernsehstudios des Landes: Kommende Woche feiert er seine Premiere als „seriöser“ Autor.