Migranten
Staatsanwaltschaft: 6 Jahre Haft für Matteo Salvini
In einem Prozess um den Umgang mit Migranten auf dem Mittelmeer hat die Staatsanwaltschaft 6 Jahre Haft gegen Italiens Vize-Ministerpräsidenten Matteo Salvini verlangt. Dem Vorsitzenden der Regierungspartei Lega wird zur Last gelegt, in seiner Zeit als Innenminister 2019 das Schiff einer spanischen Hilfsorganisation wochenlang am Einlaufen in einen Hafen gehindert zu haben.
2024: Über 400 Tote im Mittelmeer – 600 Vermisste
Fast 40.000 Migranten kamen heuer bereits über das Mittelmeer nach Italien. Im Vergleichszeitraum 2023 waren es mehr als 100.000 gewesen. Mehr als 1.000 Personen kamen seit Jahresbeginn im zentralen Mittelmeer ums Leben oder gelten nach wie vor als vermisst.
377 Migranten landen in Süditalien
Süditalien ist mit neuen Migrationsbewegungen konfrontiert. 377 Migranten, die am Dienstag etwa 30 Seemeilen vor der Küste Siziliens gerettet wurden, sind am Mittwoch im Hafen Pozzallo eingetroffen. Sie befanden sich an Bord eines überladenen Fischerbootes. Die Migranten wurden auf hoher See auf mehrere Schiffe der Küstenwache umgeladen, die sie nach Pozzallo brachten.
Unglück im Mittelmeer: 10 Leichen entdeckt – 61 Migranten gerettet
Das Segelschiff „Nadir“ der deutschen NGO „Resqship“ hat in der Nacht auf Montag ein Boot mit 61 Migranten vor der Küste von Lampedusa gerettet. 10 Menschen wurden tot im überfluteten Unterdeck des Bootes gefunden, erklärte „Resqship“ auf X. Die NGO-Besatzung evakuierte die anderen 51 Personen, von denen 2 bewusstlos waren und mit einer Axt befreit werden mussten.
Zuwanderung: „Mit gegenseitigem Respekt kann das Zusammenleben gut gelingen“
Fast jede zehnte in Südtirol ansässige Person stammt laut jüngster ASTAT-Erhebung aus dem Ausland. Im Rahmen der Tagung „Familie im Wandel“ sprach Manuela Targa, Präsidentin des Vereins Donne Nissà, über die Rollenverteilung in Migrationsfamilien. „Unterstützung ist gerade für die Frauen sehr wichtig“, sagt sie im Gespräch, ebenso wie gegenseitiger Respekt.
Revolte in Abschiebezentrum für Migranten in Rom
In einem Abschiebezentrum für Migranten in Rom ist am Sonntag ein gewaltsamer Protest ausgebrochen, nachdem sich ein 22-jähriger Mann aus Guinea am Außengeländer seines Abteils erhängt hat. Er hinterließ eine Botschaft, in der er darum bat, dass seine Leiche nach Afrika zurückgebracht werde. 14 Personen wurden in Zusammenhang mit den Krawallen festgenommen, teilten die Justizbehörden am Montag mit.
Neues Migrationspaket in Italien in Kraft
Das Parlament in Rom hat am Donnerstagabend einen Regierungserlass zur Flüchtlingspolitik gebilligt, der es erlaubt, Migranten über 16 Jahre in Auffanglagern für Erwachsene unterzubringen. Die Polizei erhält mehr Befugnisse, um zu überprüfen, ob die Migranten fälschlicherweise behaupten, minderjährig zu sein.
Frontex-Bericht: Seit 2015 nicht mehr so viele illegale Grenzübertritte
In den ersten 10 Monaten dieses Jahres haben 331.600 Menschen versucht, auf sogenannte irreguläre Weise in die EU zu gelangen. Das war für diesen Zeitabschnitt der höchste Wert seit 2015, wie die EU-Grenzschutzagentur Frontex am Mittwoch in Warschau mitteilte.
Migrantenboot kentert vor Sizilien: Mindestens 5 Tote
Ein Boot mit Migranten an Bord ist am Samstag vor der Küste Siziliens in Seenot geraten und gekentert. 5 Leichen seien danach am Strand der Gemeinde Marinella di Selinunte im Westen der italienischen Mittelmeerinsel angespült worden, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die Küstenwache. Anschließend wurde das Gewässer vor dem Küstenabschnitt von Einsatzkräften der Küstenwache und Finanzpolizei nach möglichen Vermissten abgesucht.
Boot mit 347 Migranten auf Lampedusa eingetroffen
Nach einigen Tagen Unterbrechung aufgrund des schlechten Wetters ist Lampedusa erneut mit Migrationsbewegungen konfrontiert. In der Nacht auf Donnerstag landete ein 25 Meter langes Fischerboot mit 347 Migranten an Bord auf der süditalienischen Insel.
Salvini: „Das Problem am Brenner werden die Rechtsanwälte lösen“ – Video
Das Verkehrsproblem am Brenner wird nicht mit Ingenieuren gelöst, sondern mit den Rechtsanwälten: Dies betonte Italiens Verkehrsminister Matteo Salvini am Montagvormittag in der Messe Bozen. Dort stellte der Minister im Rahmen seiner Italien-Tour, die unter dem Motto „L’Italia del sí“ steht, große Verkehrs- und Infrastrukturprojekte vor, die in Italien und in Südtirol umgesetzt werden.
Abschiebezentrum in Südtirol: Viele Fragen sind noch offen
Das geplante Abschiebezentrum in Südtirol sorgt für große Aufregung in mehreren Gemeinden. Nicht zuletzt, weil wichtige Fragen keineswegs geklärt sind. Stimmt es zum Beispiel, dass – wie versprochen – „nur“ jene straffällig gewordenen Migranten untergebracht werden, die sich in Südtirol aufhalten? Oder kann der Staat dort auch Straftäter aus anderen Regionen schicken?
Politik verspricht Pflicht-Sprachkurse: Was daraus geworden ist
In deutschsprachigen Schulklassen in Bozen und Umgebung sitzen immer mehr Kinder, die diese Unterrichtssprache kaum oder gar nicht beherrschen. Im Frühjahr wurde wochenlang über diese Situation diskutiert, die Politik kündigte eine Lösung an. Was ist aus den Versprechen der Landespolitik geworden?
„Durch die Hölle gegangen“: Die Verzweiflung der Mittelmeer-Migranten
Von Sfax in Tunesien wagen immer mehr Flüchtlinge die Überfahrt auf die italienische Insel Lampedusa. Viele zahlen nicht nur finanziell einen hohen Preis. Sie hoffen auf ein besseres Leben und finden oft den Tod. Eine Spurensuche auf zwei Seiten des Mittelmeers.
Bozen: „Wir haben Streetworker, aber wir haben keine Schlafplätze“
Menschen, die zu Obdachlosen gehen, mit ihnen reden und sie von der Straße holen: Dieses Konzept funktioniert in Wien seit 10 Jahren und verhindert, dass Schlafende unter Brücken erfrieren. Auch Bozen hat Streetworker – und das nicht wenige. Doch das Problem in der Landeshauptstadt sei ein anderes, sagt der zuständige Stadtrat.
Schlepper gefasst: 5 Inder ohne Dokumente an Bord
An der Mautstelle Sterzing hat die Staatspolizei einen Schlepper gefasst: Der Mann aus Pakistan, der über eine reguläre Aufenthaltsgenehmigung verfügt, hatte 5 indische Staatsbürger an Bord seines Autos. Sie hatten keine Papiere bei sich und waren offenbar illegal über den Brenner gebracht worden.
Solidarität im digitalen Raum
Das Jahr 2015 war geprägt von einer Einwanderungswelle in Europa, Nordamerika und Australien. Auf Onlineplattformen wie beispielsweise Twitter wurden diese Einwanderungswellen von Hashtags wie zum Beispiel #welcomerefugees begleitet. Schon bald jedoch entwickelte sich im Netz eine Parallelbewegung mit Anti-Solidaritäts-Hashtags wie #RefugeesNOTwelcome. Die Forscherinnen Alexandra Budabin und Nina Hall haben die rechtsextreme Online-Taktik des Verdrängens und der Übernahme von Diskussionen zu deren Gunsten („Hijacking“) untersucht.
Mehr laden