Nationalratswahl
Wien: Karl Nehammer für Sondierungsauftrag an FPÖ
Der Bundesparteivorstand der ÖVP hat 2 Tage nach der Nationalratswahl in Österreich das Ergebnis aufgearbeitet. Die Parteifunktionäre sprachen Kanzler und Parteichef Karl Nehammer dabei einstimmig das Vertrauen aus. Nehammer teilte im Anschluss an die Sitzung mit, dass er dafür sei, dass die FPÖ als Wahlgewinner mit der Führung von Sondierungsgesprächen beauftragt werde. Auch für das Amt des Nationalratspräsidenten sollten die Blauen jemanden vorschlagen.
Darum erlebt Österreich ein blaues Wunder...
„Euer Wille geschehe“ hat Herbert Kickl in blasphemischer Anlehnung an das christliche „Vater unser“ in den vergangenen Wochen plakatiert, und der Wille geschah: Zwar haben mehr als 2 Drittel der österreichischen Wähler den FPÖ-Chef nicht gewählt. Aber mit mehr als 29 Prozent der Stimmen führte Kickl die Freiheitlichen erstmals in der Geschichte der Zweiten Republik bei einer Nationalratswahl auf Platz 1. Ein historischer Erdrutschsieg, wie man so schön sagt.
Der Tag danach: FPÖ in Feierlaune, ÖVP mit starken Einbußen – Die Bilanz
Die FPÖ hat die österreichische Parlamentswahl mit 29,2 Prozent der Stimmen gewonnen. Das teilte das Innenministerium im vorläufigen Endergebnis mit. Die bisherige Kanzlerpartei ÖVP wurde demnach mit 26,5 Prozent der Stimmen auf den zweiten Platz verdrängt.
Unzufriedene ÖVP im Bundesland Tirol
Anton Mattle (ÖVP), der Landeshauptmann des Bundeslandes Tirol, hat sich angesichts der schweren Verluste mit dem Resultat seiner Partei nicht zufrieden gezeigt: „Das Ergebnis für die Volkspartei ist enttäuschend.“ Sein Koalitionspartner, SPÖ-Chef Georg Dornauer, sprach von einem bitteren Ergebnis, über Bundesparteichef Andreas Babler verlor er vorerst kein Wort. Helle Freude herrsche indes bei Tirols FPÖ-Obmann Markus Abwerzger.
Kickl nach dem FPÖ-Erdrutschsieg: „Unsere Hand ist ausgestreckt“
Erwartungsgemäß erfreut hat sich FPÖ-Chef Herbert Kickl über den ersten Platz bei der Nationalratswahl gezeigt. Die Wähler „haben ein Machtwort gesprochen“, sagte Kickl im ORF. „Unsere Hand ist ausgestreckt“, er sei für Gespräche mit allen bereit – die anderen Parteichefs gaben sich allerdings distanziert.
Nach dem Erdrutschsieg der FPÖ: Die erste Reaktion des Kanzlers
Die FPÖ hat erstmals in der Österreichischen Geschichte bei einer Nationalratswahl Platz 1 erreicht. Laut aktueller Foresight-Hochrechnung für APA und ORF kommen die Freiheitlichen auf gut 29 Prozent und lassen damit die ÖVP deutlich hinter sich, für die gut 26 Prozent ausgewertet wurden. Der SPÖ droht mit 20,5 Prozent ihr historisch schlechtestes Ergebnis. Grüne und NEOS liegen mit 8,7 bzw. 9,1 Prozent annähernd gleichauf. Die Kleinparteien scheitern klar.
FPÖ zielt auf Nehammer: „Für solche Niederlage nur eine Konsequenz“
Höchst zufrieden mit dem laut erster Hochrechnung besten bundesweiten Ergebnis der Parteigeschichte und erstmals Platz 1 bei einer Nationalratswahl ist FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz: „Die Österreicher haben Geschichte geschrieben“, sagte er zum ORF. Sein Kollege Christian Hafenecker empfahl gegenüber der APA ÖVP-Chef und Kanzler Karl Nehammer den Rücktritt: „Wenn man eine so historische Niederlage eingefahren hat, dann gibt es eigentlich nur eine Konsequenz.“
Rekordergebnis für FPÖ: Das steckt hinter dem blauen Frontmann
Herbert Kickl hat seinen Vorsprung ins Ziel gebracht. Erstmals sind die Freiheitlichen bei einer Nationalratswahl zur stärksten Kraft geworden und das mit einem Spitzenkandidaten, den man vor wenigen Jahren als Mann der zweiten bis dritten Reihe festgenagelt sah. Zwar ist die FPÖ nicht viel stärker als unter Jörg Haider oder Heinz-Christian Strache, doch hat Kickl den Wählerpool weit rechts zusammengehalten, während sich die Parteien links und in der Mitte zersplitterten.
Hochrechnungen in Österreich: Triumph für FPÖ – SPÖ und ÖVP stürzen ab
Die Nationalratswahl ist geschlagen und gemäß ersten Hochrechnungen hat sie der FPÖ erstmals Platz 1 gebracht. Die ÖVP folgt mit einem Rekordminus mit Abstand dahinter, die SPÖ stagniert auf Rang 3. Grüne und NEOS liegen etwa gleichauf. Die Kleinparteien wie KPÖ und Bierpartei dürften den Einzug in den Nationalrat klar verpassen. Ob sich eine Koalition aus ÖVP und SPÖ ausgeht, ist noch offen. Eine FP/VP-Zusammenarbeit hätte jedenfalls eine Mehrheit.
Österreich wählt einen neuen Nationalrat: Fragen und Antworten
Am Sonntag, 29. September, wird in Österreich der Nationalrat gewählt. Das heißt, die Österreicherinnen und Österreicher können die 183 Abgeordneten des Nationalrats neu bestimmen. Was ist der Nationalrat und welche Aufgaben hat er? Wie wird gewählt? Wer zieht in das Hohe Haus ein? Antworten auf diese Fragen finden Sie hier.
Mehr laden